Hier begann das Korsett sich langsam zu verändern. Im allgemeinen wurde es etwas niedriger, und die Brust bekam auch durch leichte Auswölbungen etwas mehr Raum. Man begann die Taille etwas enger einzuschnüren und legte dabei sehr viel Wert auf eine gerade Vorderseite. Aus diesem Grund begann man das Korsett an der Vorderseite mit einem Holz- oder Metallstab zusätzlich zu verstärken. Diese Versteifung konnte damals aus dem Korsett herausgezogen werden, falls es nach einem üppigen Mal doch etwas zu eng wurde. Die Versteifung der Korsetts nannte man im deutschen Blankscheit, stammend von dem französischen Wort planchette, was übersetzt 'kleines Brett' heißt. Auch heute wird das Wort Planchette noch in Verbindung mit einem Korsett verwendet. Gemeint ist damit die zusätzliche Versteifung der Vorderseite des Korsetts mit einem breiten Federstahl-Streifen. Was sich änderte war insbesondere die Mode, welche zu einem Korsett getragen wurde. Die Reifröcke wurden durch ausgestellte Hüften ersetzt. Lediglich Frankreich behielt eine Sonderolle in der Modeentwicklung und hielt an weiten, tonnenförmigen Röcken fest, die einen Durchmesser von bis zu 1,5 Metern hatten. Auch bei der Korsettschnürung stellten sich langsam länderspezifische Arten ein. Das englische Korsett wurde hinten geschnürt, jedoch normalerweise nicht so eng. Das französische Korsett hingegen Schnürte man zwar meist hinten, aber auch oftmals vorne und hinten um eine engere Schnürung zu erreichen.