sleeper666
MetalMutha
You found great pics, where did you find them? Was there any review or anythnig more to read?
yes, there was this review, but it's in German - maybe someone could translate?
Nach jahrelanger Abstinenz als Headliner auf europäischen Hallenbühnen und einer zusätzlich scheinbar endlosen Umbaupause sind nun CHILDREN OF BODOM dran. Das Intro dröhnt aus den Boxen, das CORPSE-Banner, das gerade noch im Hintergrund hing, fällt herab und Drummer Jaska betritt als Erster die Bühne. Seine Kollegen folgen. Keyboarder Janne erklimmt schon leicht wackelig die kleine Treppe zu seinem Keyboard. Die Bühnendekoration ist wie auf ihrer "Chaos Ridden Years"-Live-DVD eher schlicht gehalten. Der erste Song ist 'Hellhounds On My Trail' vom im vergangenen Jahr erschienenen "Blooddrunk"-Album. Als nächstes an der Reihe ist 'Living Dead Beat' vom Vorgänger.
Das Publikum wirkt zu dieser Zeit noch etwas verhalten, weiß scheinbar nicht so recht, wie es agieren soll. Noch ist der Funke nicht übergesprungen. Das allerdings ändert sich schlagartig mit dem 2003er Stück 'Sixpounder' von "Hate Crew Deathroll". Das Tempo dieses Titels ist stellenweise etwas langsamer, und nachdem die Leute durch die ersten beiden Lieder erst mal ordentlich wachgerüttelt sind, wirken sie nun dankbar für etwas weniger Schnelligkeit zugunsten von mehr Intensität.
Es folgt neben Klassikern wie 'Silent Night, Bodom Night', 'Children Of Decadence' und 'Follow The Reaper' auch das neue 'Banned From Heaven'. Das eröffnet Frontmann Alexi mit einer Ansage "Let's slow down a little bit". Beim vorläufigen Höhepunkt des Konzerts verschwindet zunächst Bassist Henkka, der sein völlig verschwitztes Shirt zum Leid aller weiblichen Fans nur austauscht und nicht ganz weglässt - und da beginnt schon 'Hate Me!'. Einfach großartig. Mit diesem Song schaffen sie es auch immer wieder. Alexi vollzieht die als Steve-Vai-Move berühmt gewordene Gitarristenpose, indem er seinem Instrument Schwung verpasst und sie um seinen Körper schleudert, um dann einfach weiterzuzocken.
Schmerzlich wird nun bewusst, dass das Konzert nicht mehr lange dauern wird. CHILDREN OF BODOM stimmen noch 'Blooddrunk', 'In Your Face' und 'Angels Don't Kill' an, um dann das Konzert mit 'Lake Bodom' und 'Downfall' zu beenden. Aber das Publikum hat noch nicht genug und grölt und schreit solange, bis die Herren sich noch für zwei Zugaben zurück auf die Bühne bequemen. Und was macht Janne? Er ist jetzt schon wirklich gut betankt und erscheint mit Roopes Gitarre auf der Bühne, woraufhin Alexi mild lächelt und ihn auffordert, doch wieder an seine Keyboards zu gehen. Netter Scherz - oder zumindest Versuch. Doch sind während eines CHILDREN OF BODOM-Konzerts gewöhnlich mehr kleine Neckereien zwischen Key- oder "Gay"-boarder Janne und Alexi zu erleben. Und so kann auch das gloriose, aber vorhersehbare Ende mit 'Hate Crew Deathroll' nicht über den etwas bitteren Beigeschmack täuschen, dass vieles bei dem Gig so zu erwarten war: die mit relativ wenigen Mitteln sehr effektreiche Lichtshow, viele einstudierte Posen wie der tiefe Ausfallschritt von Henkka, hin und wieder das Tauschen der Bühnenpositionen sowie Alexis Besuche bei Janne, um die Soli gemeinsam zu zelebrieren.
Ein wirklich guter Auftritt - aber vielleicht wirken CHILDREN OF BODOM noch etwas lebendiger, wenn sie sich etwas mehr "in die Tour" hineingespielt haben.
Das ist denn wohl auch der Makel eines Tourauftakts. Die Leichtigkeit des Musikerseins lässt sich aber im Verlauf einer Reise finden. Indes ist die Zusammenstellung einer Tour nicht mehr zu korrigieren. Denn ob die Zuschauerzahlen der anderen Gigs nennenswert höher liegen, darf bezweifelt werden. Zwei so ungleiche Größen auf eine Tour zu schicken, ist ein Wagnis, das gut überlegt sein will, weil gerade Metalfans sich auch schnell verprellt fühlen, im extremen Metal noch mehr. Und da stehen CANNIBAL CORPSE eher noch für tödlichen Ernst statt eben für fluffig-flotte Melodien, permanente Alkoholverherrlichung, weites Spucken und die Ansagen mit den meisten "Fucks" der Welt.