Autor: Oliver Kube (05.01.2011)
Dieser Tage servieren die Finnen Children Of Bodom ihren siebten Longplayer. Drummer und neben Bandleader Alexi Laiho einziges verbliebenes Gründungsmitglied Jaska Raatikainen beantwortete exklusiv unsere Fragen zum neuen Werk.
EMP: Gratulation zu einer weiteren Knaller-CD. Beim Vorgänger "Blooddrunk hattet ihr beinahe für jedes Instrument einen eigenen Produzenten. Dieses Mal war es nur einer: Matt Hyde. Wieso habt ihr euch für ihn entschieden?
JR: Unser US-Management hatte ihn vorgeschlagen, weil wir einen dynamischeren, vielleicht sogar moderneren Sound suchten. Bis dahin hatten wir Matt noch nie getroffen, kannten aber natürlich seine Arbeiten mit Slayer, Monster Magnet etc. Als der Kontakt dann stand, hatten wir gleich ein sehr gutes Gefühl. Sowohl was das Zwischenmenschliche als auch was seine Ideen für unsere Zusammenarbeit anging.
EMP: War Hyde denn bereits während des Songwritings dabei?
JR: Er besuchte uns etwa einen Monat bevor wir ins Studio gingen erstmals in Finnland. Matt kam also erst recht spät dazu, als die Kompositionen bereits standen und die Songauswahl getroffen war. Er hat uns aber noch einige wertvolle Anregungen für den Aufbau und die Struktur der Lieder geben können.
EMP: Welcher der neuen Songs war denn der erste bzw. der letzte, den ihr für das Album geschrieben habt?
JR: ‚Cry of the nihilist‘ war der erste Song und ‚Northpole throwdown‘ der letzte. Den haben wir dann auch gewählt, um die CD abzuschließen.
EMP: Wie entsteht denn überhaupt ein typischer COB-Song?
JR: Alexi hat in der Regel ein paar Riff-Ideen, an denen wir dann im Proberaum gemeinsam feilen. Manchmal ist das Stück aber auch schon so gut wie fertig, wenn er es uns zeigt. Dann hat er meist sehr definitive Vorstellungen darüber, wie die Drums oder die Keyboards klingen sollten. Die Aufgabe des Restes von uns ist es dann, diese Vision möglichst originalgetreu zu realisieren.
EMP: Immer wieder heißt es, dieses Album könnte COB in den Mainstream katapultieren. Wäret ihr dazu bereit?
JR: Ja, definitiv. Wohl jeder Musiker wünscht sich mit seiner Arbeit breiten Anklang zu finden. Wobei es ein großer Unterschied ist, wie man dorthin gelangt. Es gibt genügend Beispiele, die zeigen, dass man Millionen von Platten absetzen und sich dennoch selbst treu bleiben kann. Ich denke, dass wir von uns sagen können, so eine Band zu sein. Wir arbeiten hart für den Erfolg, verbiegen uns aber nicht für ihn.
EMP: Wie sehen eure Tourpläne aus? Wann können wir euch hierzulande erwarten? Und wo plant ihr sonst noch aufzutreten, vielleicht an Orten wo ihr noch nicht gespielt habt?
JR: Unsere zweimonatige Europa-Reise startet Anfang März. Schon am Ende des Monats werden wir in Deutschland sein. Wie es momentan aussieht, werden wir zum ersten Mal Konzerte in Südost-Asien bestreiten – was ich unglaublich spannend finden würde.
EMP: Ihr seid bekannt für eure originellen Coverversionen von Klassikern anderer Genres. Gibt es einen Künstler, von dem du einen eurer Songs gesungen hören möchtest?
JR: Ja, Las Vegas-Entertainer Pat Boone, der ‚Sixpounder‘ trällert. Das wäre geil, hahaa…