Metal Hammer Germany 3/7
POWER QUEST
Master Of Illusion
Melodic Metal 3
Napalm/SPV (10 Songs / 50:02. Min.)
VÖ: 25.4.
Bei dieser Band weiß man bereits die wichtigsten Eckdaten, noch bevor man das dazugehörige Presseinfo gelesen hat. Erstens: Die Tasten-Soli und Synthie-Hooks sind dermaßen dominant, dass der Gründer garantiert ein Keyboarder ist. Zweitens: Die Truppe muss irgendwie aus dem Umfeld von Dragonforce stammen, denn nur hier findet man vergleichbar brave Dur-Singalongs im Hochgeschwindigkeitsgehoppel. Ein argwöhnischer Blick auf den Waschzettel verrät, dass Power Quest tatsächlich von den ehemaligen Dragonforce-Mitgliedern Steve Williams (Keyboards) und Steve Scott (Bass) formiert wurde. Und noch ein Klischee findet hier seine Bestätigung: Die drei übrigen Band-Mitglieder stammen aus Italien so erklärt sich dann auch das lustige Saitengewichse von Gitarrist Andrea Martongelli im Stile von Rhapsody On Fire. Sorry, aber in dieser hohen Konzentration verklebt das honigsüße Melodic Metal-Gerödel dermaßen schnell die Gehörgänge, dass man spätestens nach dem vierten Track händeringend den erlösenden Ausschalter am CD-Player sucht. Metal mit Tiefgang klingt anders.
Matthias Mineur
RockHard Germany 5,5/10
POWER QUEST
Master Of Illusion
Napalm/SPV (50:02)
VÖ: 25.04.
Die bisherigen Kritiken des musikalischen Schaffens von POWER QUEST im Rock Hard hätten unterschiedlicher nicht ausfallen können. Stefan Glas zückte für Neverworld 2003 berauschte neun Zähler; zwei Jahre später konnte sich Bandschlächter Trojan bei Magic Never Dies nur zu zwei Gummipunkten durchringen. Master Of Illusion bietet jetzt also einen guten Anlass für den etwas objektiveren Blick auf das italienisch-englische Power-Metal-Quintett, dessen Gründungsmitglieder 2001 noch bei Dragonforce aktiv waren. Klar ist jedoch: Für den Aufstieg in die erste Power-Metal-Liga wird auch Master Of Illusion nicht genügen, denn dafür sind die Melodien nicht zwingend und die Songs nicht eigenständig genug (Stratovarius, Angra, Freedom Call, Dragonforce oder Masterplan lassen grüßen). Handwerklich ist das Ganze sicherlich gut gemacht, aber ein wirklich mitreißendes Album hört sich definitiv anders an.
Mike Borrink
5,5