Taken from German magazine BloodDawn:
http://www.blooddawn.de/reviews.php3?showID=2612
Rating: 5/5
"Wer mal wieder genug vom Alltagsstress hat und eine Platte braucht, in die man wunderbar "eintauchen" und seine Seele baumeln lassen kann, sollte sich "Still", das dritte Album der Schweden WOLVERINE (nicht verwandt oder verschwägert mit der Comicfigur), schleunigst auf dem Einkaufszettel notieren. Mit "Still" ist der Truppe nämlich der ganz große Gefühlsknaller gelungen, der unter die Haut geht und mit richtig großen, unvergesslich schönen Momenten aufwartet.
WOLVERINE zelebrieren einen grundsätzlich eher melancholischen, zutiefst emotionalen Sound, bewegen sich geschickt zwischen härteren Prog-Parts und leisen, sanften und vor allem sehr gefühlsbetonten Passagen und verzaubern den Hörer mit ihrem Gespür für eine einzigartige Atmosphäre. Oder wer unbedingt Vergleiche zu anderen Bands braucht, kann sich "Still" als eine Melange aus den famosen PAIN OF SALVATION und dem atmosphärischen Klang neuerer ANATHEMA vorstellen. Ja, Atmosphäre, das ist das richtige Wort in diesem Zusammenhang. WOLVERINE haben es einfach geschafft, unsterblich schöne Hymnen zu kreieren. Wer sich einerseits von nicht mehr aus den Ohren kriegenden Weltklassemelodien wie im Opener "A House Of Plague" oder in "This Cold Heart Of Mine" und andererseits sich von ganz ruhigen, zerbrechlichen Seelenstreichlern wie "Taste Of Sand" oder "Hiding" nicht hypnotisieren lässt, hat vermutlich irgendwann aufgehört zu leben. Ein weiterer, ungemein emotionaler Song ist "Nothing More", getragen von der wunderbar klaren Stimme von Sänger Stefan Zell, das Assoziationen eines Menschen am Sterbebett, der noch einmal sein ganzes Leben reflektiert, auslöst. "Liar On The Mount" dagegen ist streckenweise sehr heavy, wird passenderweise von Zitaten von George W. Bush unterlegt und der tiefschürfende, ergreifende Refrain ist sehr charakteristisch für WOLVERINE, die immer wieder den Hang zum Dramatischen an den Tag legen, dabei aber das Kunststück fertig bringen, nie ins Pathetische abzudriften.
"Still" ist sicher kein einfach verdauliches Album geworden und das liegt weniger an der teilweise progressiven Ausrichtung (die Musik ist immer nachvollziehbar, enthüllt aber mit jedem Durchlauf immer mehr Details), sondern am Wall an starken Emotionen, die auf einen wirken und umgekehrt in einem auslösen. In unserer schnelllebigen Zeit ist das eine Herausforderung, aber wer sich darauf einlässt, wird mit dem vielleicht schönsten (im wahrsten Sinne des Wortes) Album des Jahres belohnt!"